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Ein Glas erzählt Geschichte.

In meiner Kindheit und Jugend mochte ich schon Porzellan und Glas.
In die Leipziger Straße fuhren wir nur, wenn es spezielle Dinge zu erwerben galt, denn mein Leben spielte sich erst in Königs Wusterhausen und später auch in Zeuthen ab. Dass in der Leipziger Straße für mich die Welt zu Ende war, kann ich nicht sagen, ich war oft dort.
Erst als die trennende Mauer verschwunden war, konnte ich endlich dorthin, wonach ich mich sehnte – in die Länder Europas. Meine erste Reise führte mich nach Holland. In Amsterdam sah ich in einem Antiquitätenladen u.a. auch Gläser. Ein für mich besonders schönes Glas brachte ich mit nach Hause.
Zu Beginn der 2000er Jahre zog ich aus persönlichen Gründen von Zeuthen nach Berlin, in die Leipziger Straße.
Wenn ich jetzt auf meinem Balkon mit meinem Glas in der Hand stehe und in die Richtung schaue, wo einmal die Mauer war, denke ich manchmal an die Zeit meiner Sehnsucht auf die Welt, an die trennende Mauer und an das unsägliche Glücksgefühl, dieses Glas in Amsterdam erworben haben zu können!