Versuchs mal mit Licht und Wasser

Ich wohne seit fünf Jahren in der Leipziger Straße. Davor hab‘ ich im Erdgeschoss in einem Hinterhof gewohnt. Nach Norden. Die Sonne habe ich alle drei Monate mal gesehen. Die Situation hat sich radikal geändert, als ich ins Hochhaus gezogen bin. Seither lebe ich in einer grünen Oase, weil es die Bedingungen ermöglichen. Draußen gibt es nicht genügend Grünflächen und deshalb versuche ich das individuell auszugleichen.
Das hier ist eine Buntnessel, eine Coleus, eine lieblichere Verwandte der Brennnessel. Die wächst wie Unkraut und ist wirklich sehr hart im Nehmen.
Meine Wohnung ist im Prinzip zweigeteilt. Auf der einen Hälfte stehen die Sukkulenten, also Schlangenpflanzen. Die andere Hälfte ist mit tropischen Pflanzen vollgestellt. Gerade die Sanseverien haben ganz nette Eigenschaften, wenn es um die Luftqualität geht. Sie haben einen Photosynthese Zyklus, der dafür sorgt, dass sie in der Nacht kein CO2 abgeben, sondern eher aufnehmen, weil sie gegen Trockenperioden evolutionär gewachsen sind.
Auf dem Balkon ziehe ich Tomaten, Gurken und Salat, manchmal auch Sonnenblumen. Nur wenige Leute nutzen dieses Potential wirklich. Aber es gibt auch Balkone, die in einem größeren Maße zugewuchert sind als meiner. Manchmal fragt mich jemand, worum es seinen Pflanzen schlecht geht. Da antworte ich: Versuchs mal mit Licht und Wasser.